Was hält eine Gesellschaft zusammen - was bringt sie in eine Krise?
Unser Gesellschaftssystem wurde auf Vollbeschäftigung aufgebaut. Durch die Entwicklung der Technik übernahmen Maschinen und Computer immer mehr Arbeit. Maschinen erleichterten die Arbeit. Maschinen verdrängten Menschen von ihrem Arbeitsplatz. Die Folge war hohe Arbeitslosigkeit. Weniger Arbeitnehmer zahlten Sozialbeiträge und immer mehr beanspruchten soziale Leistungen. Es bestand die Gefahr das die Kosten für das Sozialsystem unbezahlbar wurden. Das System der sozialen Marktwirtschaft hätte durch Massenarbeitslosigkeit zusammenbrechen können.
Störungen in einem System
Wenn Störungen in einem System zu groß werden gerät das System in eine Krise. Eine Krise können zu große Arbeitslosigkeit, zu große Staatsschulden, Widerstand der Bevölkerung, soziale Unruhen, Naturkatastrophen auslösen. Eine weltweite Krise hat die Finanzwirtschaft verursacht. Wenn politische Entscheidungen die Krise nicht meistern können entsteht kreatives Chaos.
Chaos
Im Chaos regieren Überlebensinstinkte, mächtige Gruppeninteressen, Egoismen, Gedankenlosigkeit, Geldgier, individuelle Machtbedürfnisse, Kriminalität, extreme politische Bewegungen. Chaos zwingt Menschen zu Veränderungen in ihrem Leben und in ihrem Bewusstsein. Durch Zusammenbrüche und Umwälzungen kann etwas Neues entstehen. Neue Ziele, neue Wertvorstellungen, neue Motive, neue Lebenseinstellungen, neue Regeln für den Arbeitsmarkt, neue Steuersysteme, neue globale soziale Sicherungssysteme. Chaos zwingt schmerzlich zu Veränderungen.
Wandel der Gesellschaft über Jahrzehnte.
Von hungernden Flüchtlingen zu satten Bürgern.
Von Armut zu Wohlstand.
Von Händearbeit und Kopfarbeit zu Maschinenarbeit.
Von Vollbeschäftigung zu Arbeitslosigkeit.
Von Wohlstand für alle zu Reichtum für wenige.
Von Solidarität zu Individualisten.
Von Nachbarschaftshilfe zu sozialer Kälte.
Von Selbstversorgern zu globaler Wirtschaft.
Von der Pflege der Mitarbeiter zur Pflege des Kapitals.
Von Arbeiten für gemeinsame Ziele zu - Arbeiten nur fürs Geld.
Von Gemeinschaft zu Gruppenegoismus.
Von solidarischer Leistungskultur zur Eigeninteressenkultur.
Von der Konsensgesellschaft zur Konfliktgesellschaft.
Von wenig Kriminalität zu skrupelloserer Kriminalität.
Von vollen Staatskassen zu hohen Staatsschulden.
Vom Aufbau sozialer Einrichtungen zum Abbau.
Von der rundum Absicherung zu Unsicherheit.
Von sozialer Sicherheit zu sozialen Spannungen.
Von Demokratie zu mehr Macht in der Wirtschaft.
Von allgemein anerkannten Werten zu sinnloser Leere?
Von Computern zum Internet.
Entwicklung unserer Gesellschaft.
Nach dem Krieg halfen sich alle in der Not gegenseitig. Politik, Kirchen und Gewerkschaften sorgten für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Sie brachten Gemeinwohl, Solidarität und Moral ins allgemeine Bewusstsein. Der soziale Grundgedanke war, die Wohlhabenden fördern Ärmere und Starke stützen Schwächere. Der Sozialstaat sorgte für Ausgleich, Umverteilung, Gerechtigkeit und sozialen Frieden. Die sich entwickelnde Gesellschaft ruhte auf einem ethischen Fundament. Das Ziel war Arbeit für alle und Wohlstand für alle. Das Gesellschaftssystem hat vielen den Traum von Arbeit, Wohlstand und Sicherheit erfüllt. Firmen brauchten Arbeitskräfte und überboten sich mit sozialen Leistungen.
Mit zunehmenden Wohlstand bröckelte das ethische Fundament.
Es entwickelte sich eine Gesellschaft von egoistischen Ichlingen und Steuerflüchtlingen. Gemeinwohl, Solidarität und Moral kamen bei der Elite aus der Mode. Immer weniger waren bereit im Interesse der Mitmenschen Kompromisse einzugehen. Gewerkschaftsfunktionäre nutzten ihre Position um sich selber zu bereichern. Politiker versorgten sich reichlich aus dem Staatssäckel. Spitzenmanager sahnten ab was legal und illegal möglich war. Ihre Machenschaften wurden vielfach aufgedeckt. Bezeichnender Weise waren alle überzeugt nichts falsch gemacht zu haben. Für die Gesellschaft entwickelten sich fragwürdige Verhaltensweisen in der Elite. Die Elite unserer Gesellschaft wurde zu einem Vorbild fürs Abzocken, Absahnen und sich Bereichern.
Preis für Wohlstand
Der Preis für Wohlstand waren Werteverlust und Sinnverlust. Die Vorbildwirkung der Elite trug zum Werteverlust bei. Sie senkte die Hemmschwelle zu Schwarzarbeit, zu Versicherungsbetrug, auf Kosten anderer zu leben. Viele nahmen sich ohne Rücksicht auf andere was sie kriegen konnten. Diese Mentalität wirkte bis in die Familie hinein. Jeder war nur noch sich selbst der Nächste. Christliche Überzeugungen und Gewerkschaften verloren ihre zentrale Rolle.
Ellbogengesellschaft
Unser sozial staatlich organisiertes Gemeinwesen wurde zu einer Ellbogengesellschaft. Manager von Firmen strebten nach mehr Gewinn. Sie sorgten nicht für ihre Mitarbeiter, sie bauten Personal ab. Durch Personalabbau stiegen die Aktienkurse. Zig Tausend Menschen verloren ihre Arbeit, ihr Einkommen, ihre Selbstachtung. Die Politik hat mit der Vorruhestands-Gesetzgebung den Abbau von Personal unterstützt. Der mögliche Vorruhestand ging auf Kosten der Allgemeinheit. Das Potential vieler Menschen wurde lahm gelegt. Der Blick war auf schnelle Rendite gerichtet. Ackermann strebte 25% Rendite für seine Bank an. In der Ellbogengesellschaft konnten sich Gruppeninteressen mit Macht durchsetzen. Die Politik hinkte der Entwicklung hinterher.
Die Welt verändert sich mit rasanter Geschwindigkeit.
Die Politik kann mit dem Tempo nicht mithalten. Maschinen, Roboter, Computer, das Internet haben die Welt verändert. Geheimdienste nutzen die Technik alles was über das Internet läuft zu speichern. Die Politik tut sich schwer den privaten Bereich von Bürgern zu schützen. Das Internet ist für politische und rechtliche Regelungen noch Neuland. Durch die Globalisierung werden Arbeitsplätze ins Ausland verlagert. Firmen nutzen die Möglichkeiten im Ausland billiger zu produzieren.
Politiker in allen Ländern entwickeln Anreize für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Politiker reformieren Sozialsysteme um sie bezahlbar zu halten. Politiker schauen auf die nächste Wahl und reagieren auf Tagesereignisse. Sie haben keine Visionen, keine neuen Ideen für die Zukunft. Keine Konzepte, keine Arbeit, kein Geld, steigern den Frust in der Bevölkerung europäischer Länder. Politiker haben nicht die Fähigkeit unsere Ordnung den Veränderungen anzupassen. Bei Bürgern in Wohlstandsgesellschaften ist die Neigung zu Veränderungen gering. Die Welt verändert sich rasant und schafft Veränderungen.
Wir brauchen eine dem Wandel angepasste Gesellschaftsordnung.
Die Politik hat die Aufgabe, die Bedürfnisse der Menschen mit der Wirtschaft zu verknüpfen und für eine funktionierende Gesellschaft zu sorgen. Harte globale Sachzwänge im Wettbewerb erschweren die Erhaltung einer mitmenschlichen Gesellschaft. Der Wirtschaft geht es um die Erwirtschaftung von Gewinnen. Die Finanzmärkte und die Wirtschaft bestimmen die globale Entwicklung. Die Pleite einer Bank hat eine weltweite Finanzkrise verursacht. Die Politik muss für globale Regeln und Gesetze sorgen. Wenn man alles sich selbst überläst entsteht Chaos.
Ein Gesellschaftssystem ist gut wenn jeder bereit ist sich für die Gemeinschaft einzusetzen, wenn es sich bis hin zur Befriedigung individueller Bedürfnisse auswirkt. Wir leben in einer Zeitenwende. Politiker, Manager und die Bevölkerung müssen umdenken. Wie soll sich die Wirtschaft, die Energieversorgung entwickeln? Ist Arbeit als Fundament für soziale Abgaben und Steuern noch brauchbar ? Sind mehr Steuern auf Verbrauch und Energie sinnvoll? Arbeit gibt es genug, aber wie bleibt sie bezahlbar? Es gibt viele unbeantwortete Fragen.
Wandel in der Wirtschaft
Die Wirtschaft sollte für die Menschen da sein und nicht umgekehrt. Viele Firmen haben die Gemeinschaft verlassen und verfolgen nur ihr Ziel. Weniger Lohn für Arbeit, weniger Mitarbeiter, für mehr Gewinn. Das wirkt sich auf die Gemeinschaft zerstörerisch aus. Menschen, Unternehmer, Firmen brauchen eine funktionierende soziale Gemeinschaft mit Kooperation, Solidarität und Sozialethik. Soziale Ungerechtigkeit kann eine Gesellschaft zerreißen. Firmen schaffen mit Arbeitsplatzabbau auch Kunden ab. Geringer Lohn führte zu Ungerechtigkeit. Firmen achteten immer weniger auf die Balance zwischen ihrem Wohlergehen und sozialer Verantwortung. Im Mittelstand gibt es noch Unternehmer die sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind.
Habgier
In der Wirtschaft breitete sich Habgier aus. Shareholder Value, Renditefixierung, Gewinnmaximierung. Für unternehmerische Initiative sind Gewinne der Anreiz. Der individuelle Eigennutz ist ein tragendes Element der Marktwirtschaft. Reichtum durch unternehmerische Tätigkeit ist nicht verwerflich, aber Habgier. Wer sich auf Kosten anderer bereichert, wer mehr hat als er brauch und davon nichts abgeben will, ist unsozial.
Soziale Marktwirtschaft
Die soziale Marktwirtschaft sorgte über Steuern und Regeln für Ordnung auf den Märkten und für sozialen Ausgleich. Es ging um das Gemeinwohl. Damit Egoismen nicht ausufern sind wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen nötig. Das wirtschaftliche, ökologische, ökonomische und soziale Zusammenwirken muss neu geregelt werden. Es ist ein Umdenken in unserer Gesellschaft und Wirtschaft nötig wenn es allen gut gehen soll. Die Politik tut sich schwer für soziale Gerechtigkeit zu sorgen.
Wachstum
Die Wirtschaft ist auf Wachstum programmiert. Die Produktivität wird gesteigert. Menschen wollen jedes Jahr etwas mehr. Durch das Wachstumsdogma werden Ressourcen der Erde und menschliche Ressourcen bis zum geht nicht mehr ausgebeutet. Immer mehr zerstört die Umwelt, die persönliche Gesundheit, die Gesellschaft. Wachstum hat Grenzen. Globale Marktwirtschaft pur, Kapitalismus pur, ist gesellschaftsfeindlich. In allen Wirtschaftszweigen werden immer weniger Arbeitskräfte gebraucht. 80 % werden für einfache Arbeiten, 20 % werden für anspruchsvolle Tätigkeiten gebraucht. Hohe Löhne können nur durch Qualität und Innovationen gehalten werden. Deshalb werden Bildung, Forschung und Entwicklung gefördert.
Politik
Wir brauchen Politiker die Verantwortung für das Gemeinwohl übernehmen. Die Familie ist eine überschaubare Gemeinschaft. Eltern sorgen für ihre Kinder und unterstützen sie sozial. Menschen sind auf eine Gemeinschaft angewiesen. Wir brauchen Persönlichkeiten die zwischen gegensätzlichen Interessen vermitteln können. Es gibt Einzelinteressen, Gruppeninteressen und viele Meinungen. Eine Gesellschaft funktioniert wenn sie auf Konsens, Gleichgewicht und Demokratie basiert.
Es besteht Vermittlungsbedarf zwischen den mächtigen reichen Unternehmen und der Gemeinschaft und zwischen den Völkern untereinander. Machtpolitiker haben ausgedient. Für eine erfolgreiche Politik braucht man Ideen, den Willen sie umzusetzen und die Kraft sie gegen Widerstände in eine gültige Rechtsform zu gießen. Wenn sich alle in den Grundfragen einig sind und an einem Strang ziehen, dann regelt sich vieles von selbst. Es gibt Selbstregulierende, Selbsterhaltende und zum Ausgleich strebende Kräfte.
Globales Gesamtkonzept
Grosse Unternehmen machen auf dem weltweiten Markt gute Gewinne. Produktivitätsgewinne sollten allen zugute kommen. Die Politik muss dafür die Strukturen erschaffen. Die Gewinne sollten in Kaufkraft, in gemeinnützige Aufgaben und in soziale Stabilität investiert werden. Die Politik muss für die globale Gemeinschaft Vereinbarungen und Regeln erschaffen. Ein Verbindendes und schlüssiges globales Gesamtkonzept hat noch keiner. Solidarität, Mitmenschlichkeit, können nicht verordnet werden.
Unternehmen bauen die Anzahl ihrer Mitarbeiter ab, um mehr Gewinn zu machen und um konkurrenzfähig zu bleiben. Die Löhne sind teilweise so gering das sie für den Lebensunterhalt nicht ausreichen. Nicht nur Firmen auch der Staat baute Arbeitsplätze ab. Die Staatsschulden sind in schwindelnde Höhen gestiegen. Auf die Staatsschulden reagierten Politiker mit Sparzwang und Sozialabbau. Politiker stellten Milliarden für Rettungsschirme zugunsten von Banken und Europa bereit.
Eine Gesellschaft ist so gut wie die führende Elite des Volkes.
Die Verteilung des globalen Reichtums ist pervers.
Nur 2100 Milliardäre verfügen über 60 % des Vermögens der Erdbevölkerung .Hinzu kommen 19 Millionen Millionäre. 4,6 Milliarden Menschen teilen sich 40 % des Gesamtvermögens von 74 Billionen Dollar. ( Die Daten sind von 2019 ) Manche Milliardäre haben mehr Geld als kleine Staaten mit Millionen Menschen. Die Reichen sind von Jahr zu Jahr reicher geworden.
Deutschland ist eines der reichsten Völker der Erde. Über 6 Billionen Euro sind im Besitz von deutschen Bürgern ( ohne Immobilien ). Das Kapital ist nicht gleichmäßig verteilt. 56 % des Vermögens ist im Besitz von 10% der Bevölkerung.
Der Staat hatte über 2 Billionen Euro Schulden. Der Staat durfte 2010 nach EU Richtlinien jedes Jahr ca. 30 Milliarden Euro mehr Schulden machen. Die Schulden stiegen jede Sekunde um 1800 Euro durch die Zinsen. Staatsschulden sind Jedermanns Schulden. Als der Statt keine Zinsen mehr zahlen musste konnte er Schulden abbauen.
Der Abstand zwischen Arm und Reich wird größer. Vom Wachstum profitieren hohe Einkommen mehr. Der Staat wurde durch die Arbeitslosigkeit ärmer, die Unternehmen wurden durch Produktivitätsgewinne reicher. Um gegen zu steuern werden Vermögensabgabe und höhere Steuern auf hohe Einkommen diskutiert.
Der Bundeshaushalt verfügte 2010 über 510 Milliarden Euro. Das meiste Steuergeld wurde für Arbeit und Soziales ausgegeben. Das Durchschnittseinkommen lag bei 1600 Euro netto.
In Deutschland leben ca. 81 Millionen Menschen. Es gibt ca. 30 Millionen Arbeitsplätze. Nicht für alle Menschen die arbeiten wollen gibt es einen Arbeitsplatz. Die Arbeitslosen werden im sozialen Netz aufgefangen und landen bei Harz 4.
Ca. 11 Millionen Menschen lebten in Armut. In Deutschland ist man arm wenn man von einem Einkommen lebt das unter der Hälfte des Durchschnittseinkommens liegt.
Soziale Gerechtigkeit
Der Wohlstand ist einseitig verteilt. Einseitige Verteilung spaltet die Gesellschaft. An den Vermögenszuwächsen der höheren Schichten, in den letzten 10 Jahren, hatte die Allgemeinheit nur wenig teil. Im Grundgesetz steht: Eigentum soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
Eigentum gehört unverzichtbar zu einer vernünftigen gesellschaftlichen Infrastruktur. Eigentum ist eine Grundlage von Freiheit, von rechtlicher Sicherheit und individueller Selbstverwirklichung. In unserer Gesellschaft gibt es ein Recht auf das persönliche, individuelle Eigentum. Wir respektieren das Eigentum von anderen und achten darauf. Zur Zeit der Vorherrschaft des Adels war der Besitz in wenigen Händen und die Menschen waren nicht frei. Wenn man nur seine eigene Arbeitskraft hat, besteht die Gefahr das man zum Eigentum anderer wird. Das nennt man dann Sklaverei.
Ein zentraler Auftrag der Politik ist Vermögen umzuverteilen, eine soziale Balance herzustellen. Dabei geht es nicht darum das alle dasselbe haben. Aber extreme Vermögensunterschiede müssen verhindert oder beseitigt werden. Privates Eigentum soll das Wohl einer Gesellschaft mehren. Das funktioniert nur mit regulierenden Institutionen und sozialstaatlichen Vorkehrungen.
Ein Instrument der Politik ist die Steuer. Es wurde die Vermögenssteuer abgeschafft, die Kapitalertragssteuer und der Spitzensteuersatz gesenkt. Das führte zu einem deutlichen Anstieg der Vermögen in den oberen Schichten. Im letzten Jahrzehnt stiegen ihre Einkünfte doppelt so stark wie die Einkünfte aller anderen Schichten in Deutschland. Nur 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung haben von der Steuerpolitik profitiert. Alle die nur Einkommen durch ihre Arbeit hatten konnten kein Vermögen aufbauen, nicht viel Eigentum erwerben. Manche sind durch eine Erbschaft zu mehr Eigentum gekommen.
Das Eigentum von 50 Prozent aller Haushalte in Deutschland beträgt nicht mehr als 15.000 Euro. Viele darunter haben Schulden. Wer ein Haus haben möchte, muss sich ein ganzes Erwerbsleben hindurch hoch verschulden. Statt Freiheit durch Eigentum hat man eher eine lebenslange Schuldnerexistenz.
In den oberen Schichten gibt es Eigentumsreichtum. Die Vermögensunterschiede sind in Hamburg enorm stark ausgeprägt. Die Kontraste treffen in einzelnen Stadtteilen aufeinander. Hamburg ist die Stadt mit den meisten Millionären in Deutschland.
Eigentum im Besitz großer Konzerne birgt Gefahren. Konzerne agieren nach Renditegesichtspunkten, ohne auf ökologische und soziale Folgen Rücksicht zu nehmen. Deshalb sollten sie keinen Zugriff auf kollektive Güter wie Wasser, Stromversorgung, Meere und Böden haben. Denn dann passiert etwa, dass große Ölgesellschaften ganze Flussregionen ruinieren.
Krankenhäuser wurden an private Betreiber verkauft. In diesen Krankenhäusern gibt es viel zu wenig Personal, aus Kostengründen. Im Bereich Krankenhäuser ist Privatisierung moralisch empörend. Das gilt auch für Pflegeheime. Das gilt auch für den Wohnungsmarkt und die deutsche Bahn. Den Wert solcher Gemeingüter kann nicht allein an der unternehmerischen Rentabilität bemessen werden. Die Politik muss Schieflagen von fehlgeleiteter Privatisierung beseitigen.
Bestimmte Formen privaten Eigentums erfüllen nicht mehr ihren Zweck. Sehr viele Menschen besitzen ein Auto. Statt Freiheit und Mobilität erleben wir täglich Staus, durch zu viele private Autos. Hinzu kommen ökologische Schäden.